Zum Hauptinhalt springen

Persistente Identifikatoren (PIDs)

Persistente Identifikatoren (PIDs) sind eindeutige, dauerhafte Verweise auf identifizierte Quellen, wie z. B. Veröffentlichungen, Datensätze oder Personen, und ermöglichen das zuverlässige Auffinden, Identifizieren und Überprüfen der Referenzen.

Die beiden wichtigsten PIDs, die in der Chemie verwendet werden, sind Digital Object Identifiers (DOIs) als PIDs für Objekte wie Veröffentlichungen, Datensätze oder Software sowie Open Research and Contributor iDs (ORCID iDs) für Personen. Außerdem wird das Research Organization Registry (ROR) zur Identifizierung von Forschungseinrichtungen verwendet. Die aktuelle Entwicklung umfasst auch die persistente Identifizierung von Instrumenten (PIDINST) als PIDs für die Instrumente, die zur Gewinnung von Forschungsdaten verwendet werden. Die Persistent Identifiers for eResearch (ePIC) sind speziell für die digitale Speicherung von Forschungsdaten vorgesehen.

Die Hauptvorteile von PIDs für Chemieforscher sind eine bessere Auffindbarkeit, Sichtbarkeit und ein leichterer Zugang zu ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Im Zusammenhang mit Forschungsdaten sind PIDs besonders nützlich, um Publikationen und Datensätze in Repositories miteinander zu verknüpfen.

DOIs

DOI logo

Digital Object Identifiers sind PIDs für Objekte wie Publikationen und Datensätze, aber auch physische Objekte, die von Mitgliedern der International DOI Foundation vergeben werden. DOIs werden nach dem Handle System aufgelöst, um zur entsprechenden Landing Page zu führen und werden von Mitgliedern der International DOI Foundation vergeben. Zu den bekanntesten DOI-Registrierungsstellen gehören CrossRef für Publikationen und DataCite mit Schwerpunkt auf Datensätzen.

Ein DOI besteht aus einer Zeichenkette, die durch einen Schrägstrich in zwei Teile geteilt wird. Der Präfix beginnt immer mit einer "10" und identifiziert den Registranten, der einen DOI von einer DOI-Registrierungsagentur abruft. Jeder Registrant hat sein eigenes eindeutiges Präfix. Das Suffix kennzeichnet ein bestimmtes Objekt, das von einem Registranten über eine Registrierungsagentur registriert wurde.

DOIs werden am häufigsten als URL wie https://doi.org/10.1000/182 angezeigt und enthalten einen Resolver als HTTP-Proxy-Server, der zum verlinkten Objekt weiterleitet. DOIs werden von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) in ISO 26324 standardisiert.

Crossref logoDataCite logo

Hinweis:

Am wichtigsten ist, dass der DOI mit fachgebietsunabhängigen metadata versehen ist, die auch Provenance-Informationen enthalten. Diese Metadaten folgen den Metadatenschemata, die von Registrierungsstellen wie dem CrossRef Metadata Schema und dem DataCite Metadata Schema bereitgestellt werden.

Registrierende sind haftbar, die mit der DOI verbundene URL zu aktualisieren, wenn das Objekt verschoben wird, was durch die der DOI bei der Registrierung beigefügten Metadaten ermöglicht wird.

ORCID iDs

ORCiD logo

ORCID iDs sind offene und nicht-proprietäre PIDs für Autoren, die auch als eindeutige Autorenkennungen bezeichnet werden und von jedem Autor kostenlos abgerufen und genutzt werden können. Sie werden von der Non-Profit-Organisation ORCID Inc. zur Verfügung gestellt, die früher Open Research and Contributors ID Organisation hieß und sich aus den Gebühren der Mitgliedsorganisationen finanziert, die ihren Mitgliedern erweiterte Anwendungsprogrammschnittstellen (API) zur Integration von ORCID-Diensten zur Verfügung stellen.

Eine ORCID iD ist ein 16-stelliger alphanumerischer Code zur eindeutigen Identifizierung von Autoren, während Autorennamen nicht immer eindeutig sind, sich ändern können oder je nach kulturellen Unterschieden unterschiedliche Ordnungskonventionen haben. ORCID iDs können als URL dargestellt werden, z.B. https://orcid.org/0000-0000-0000-0000, werden aber auch typischerweise ohne den Resolver als URN dargestellt, z.B. ORCID:0000-0000-0000-0000. ORCID iDs sind eine Untergruppe der International Standard Name Identifiers (ISNI), die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) als ISO 27729 bereitgestellt werden.

Der mit ORCID iDs verbundene ORCID-Datensatz umfasst die bibliografische Ausgabe und kann auch Informationen über Beschäftigung, Ausbildung und Qualifikation, eingeladene Positionen und Auszeichnungen, Mitgliedschaften sowie Dienstleistungen und Finanzierung enthalten, je nachdem, welche Datenschutzeinstellungen der Autor vorgenommen hat.

Neben den ORCID iDs als nicht-proprietäre PIDs für Autoren gibt es auch proprietäre Autorenidentifikatoren wie die [Web of Science ResearcherID] von Thomson Reuters (https://www.researcherid.com/#rid-for-researchers) und die [Scopus Author ID] von Elsevier (https://www.scopus.com/freelookup/form/author.uri).

Register der Forschungsorganisation

Das Register der Forschungseinrichtungen (ROR) bietet dauerhafte Identifikatoren für Forschungseinrichtungen, auch wenn die Namen nicht immer eindeutig sind, sich ändern können und Einrichtungen fusioniert, aufgeteilt, geschlossen oder neu gegründet werden können. ROR ermöglicht es, Forschungseinrichtungen mit Forschungsergebnissen und ihren Forschern in Verbindung zu bringen, indem ihre Zugehörigkeit ermittelt wird.

Die ROR sollte in wissenschaftlichen Veröffentlichungen und bei der Veröffentlichung von Daten angegeben werden.

ROR unterstützt sowohl Eltern-Kind-Hierarchien als auch laterale Beziehungen zwischen Organisationen. Ein Beispiel wäre eine Universität mit einer untergeordneten Organisation wie einem Forschungsinstitut und damit verbundenen Organisationen wie einer Universitätsklinik. Allerdings konzentriert sich die ROR auf grundlegende Zugehörigkeiten und nicht auf alle Untergliederungen einer Organisation, wie z. B. Institute, da institutionelle Informationen auf hoher Ebene stabiler sind.

ePICs

ePIC Header logo

Der Persistent Identifier for eResearch (ePICs) basiert wie der DOI auf dem Handle.Net Registry (HNR) System, ist aber für unveröffentlichte digitale Forschungsobjekte gedacht, während DOIs für veröffentlichte Objekte gedacht sind. Zu diesem Zweck können ePICs bereits in frühen Phasen der Forschung vergeben werden, um Forschungsdaten zu lokalisieren, und sie können von verschiedenen Systemen zur Verwaltung oder Archivierung von Forschungsdaten verwendet werden. Nach der Veröffentlichung eines Datensatzes können die vollständigen Forschungsdaten über die ePIC verlinkt werden, z. B. in Fällen, die geschützte oder sensible Informationen enthalten.

Diese Art von PID führt in der Regel zu einer Landing Page, deren Inhalt vom PID-Inhaber gepflegt wird. Beispiele hierfür sind die Metadaten des Datensatzes oder eine Kontaktmöglichkeit zu den Verantwortlichen des Datensatzes.

Quellen und weitere Informationen


Hauptautor: ORCID:0000-0003-4480-8661